Warum engagieren Sie sich in unserem Beirat und wie profitieren Sie davon?
Matthias Gibbert: Die Situation in der Sozialarbeit wird immer schwieriger, vor allem in den Bereichen Altenhilfe, Migrationsberatung sowie Kinder- und Jugendhilfe, in denen wir tätig sind. Der Beirat der Pax-Bank bietet mir neben den Interessenverbänden eine weitere Möglichkeit, unsere Sicht darzustellen und mit Vertretern anderer Träger ins Gespräch zu kommen. Nebenbei kann ich Kontakte knüpfen, zu denen es ansonsten nicht unbedingt gekommen wäre. Ich habe schon bei meinem ersten Treffen mit Dr. Schraudner gemerkt, dass der Vorstand den regionalen Kundenbeiräten große Bedeutung beimisst. Die Sitzungen des Kundenbeirats sind kein Frontalunterricht, sondern ein echter Austausch. Das schafft Verständnis. Wenn man den anderen versteht, kann man auch Dinge, die einem nicht gefallen oder auf Anhieb nicht einleuchten, besser nachvollziehen. Interessant war für mich zum Beispiel, worauf eine Bank aufgrund der erweiterten Nachhaltigkeitsberichtspflicht bei der Kreditvergabe achten muss. Und natürlich habe ich mich auch ein wenig geehrt gefühlt, dass wir als erster konfessionsungebundener und verhältnismäßig kleiner Verband in dieses Gremium aufgenommen wurden.
Sie erwähnten es schon: Im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern unserer regionalen Kundenbeiräte vertreten Sie einen konfessionsungebundenen Träger. Welche Rolle spielte die christlich-nachhaltige Ausrichtung der Pax-Bank bei Ihrer Entscheidung?
Matthias Gibbert: Ich glaube, vor 25 Jahren wäre das noch schwierig gewesen – mutmaßlich von beiden Seiten. Inzwischen hat sich die Pax-Bank auch für Menschen und Institutionen geöffnet, die nicht Mitglied der katholischen Kirche sind, aber ihre Werte teilen. Wir haben viele Gemeinsamkeiten: Auch unser Verband hat Leitsätze, und diese decken sich in hohem Maße mit den Inhalten der katholischen Soziallehre. Nehmen wir die Ökologie: Wir sprechen von Umweltschutz, die anderen nennen es Schutz der Schöpfung. Und dieses Engagement nehme ich der Pax-Bank eher ab als anderen Institutionen und Banken, die es eventuell nur machen, weil es mittlerweile zum guten Ton gehört. Was mich persönlich betrifft: Ich bin aktives Mitglied der katholischen Kirche. Eine Großtante war Oberin in einem Kloster, ein Onkel war Jesuitenschüler. Das prägt. Insofern war für mich das Profil der Pax-Bank überhaupt kein Hinderungsgrund.