Mit welchen Kosten oder besser mit welchen Herausforderungen müssen Interessierte rechnen, die eine Geothermieanlage anschaffen möchten? Und welche öffentlichen Fördermittel gibt es bzw. hat der SkF e. V. Berlin in Anspruch genommen?
Rita Brandt: Konkrete Kosten in der Baubranche sind mittlerweile, wie wir alle wissen, im Prinzip kaum noch verlässlich zu benennen. Wenn man bedenkt, dass wir inzwischen das Jahr 2025 schreiben, vor einem Jahr das Haus im Park bezogen haben und die Bauarbeiten 19 Monate dauerten, dann können Sie sich vorstellen, dass der Preis für das Gesamtpaket heute ein ganz anderer wäre. Allein die Preissteigerung bei der ersten Erdsonden-Probebohrung im Januar 2022 – mit 100 Meter Tiefe – lag bis Ende 2023 bei 13,2 Prozent pro Bohrung.
Insgesamt waren acht Bohrungen erforderlich. Die Preiskalkulation hängt stark von den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort ab und kann von den Angeboten abweichen. Ursprünglich waren lediglich sieben Bohrungen vorgesehen. Aufgrund der Analyse der Messdaten aus der Probebohrung, insbesondere der Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit sowie weiterer geologischer Parameter, wurde eine achte Bohrung notwendig. Preissicherheit bestand hingegen bei den Heizungs- und Sanitärarbeiten.
Wir hatten das Glück, dass wir Anfang 2022 noch Förderanträge bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stellen konnten – konkret für Wohngebäude mit dem Standard Effizienzhaus 55 EE. Dieses Programm fokussierte sich auf Neubauten und setzte den Nachweis von Einsparungen bei den CO2-äquivalenten Emissionen sowie beim Jahresprimärenergiebedarf voraus. Durch den Einsatz der Geothermie konnten wir einen Gesamtdeckungsanteil von 100 Prozent an erneuerbaren Energien erreichen – ein Kriterium, das für die Förderfähigkeit entscheidend war. Auch die Holzhybridbauweise hat wesentlich zur Erfüllung der Förderbedingungen beigetragen.