zum OnlineBanking
Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang mit Wolken, helles Licht vom Himmel, Treppe, die zum Himmel führt,

Himmelsleiter Köln: Zeichen der Hoffnung am Domforum

Lesezeit | ca. 4 Minuten
22. September 2025

Eine leuchtende Leiter, die vom Boden bis in den Himmel reicht: Mit der Himmelsleiter der Wiener Künstlerin Billi Thanner setzt das Domforum Köln ab dem 25. September 2025 ein Zeichen der Hoffnung. Im Interview erklärt der Leiter Rainer Tüschenbönner, warum die Installation nach Köln kommt, welche Botschaft sie vermittelt – und was Besucherinnen und Besucher in den kommenden Monaten erwartet.  

  • Die Aktion steht unter dem Motto "Da berühren sich Himmel und Erde".
  • Sie startet mit dem Eröffnungsgottesdienst der Dreikönigswallfahrt 2025 und endet Weißen Sonntag 2026. 
  • Finanziert wird das Projekt unter anderem durch Sponsoren, zu denen auch die Pax-Bank für Kirche und Caritas gehört. 

Herr Tüschenbönner, was muss man sich unter einer Himmelsleiter vorstellen?

Rainer Tüschenbönner: Die Himmelsleiter ist eine Lichtinstallation der Wiener Künstlerin Billi Thanner. Es handelt sich um eine mit Neonröhren illuminierte Leiter, die vom Boden aus scheinbar bis in den Himmel reicht.

Inspiriert ist sie von der biblischen Geschichte aus dem Buch Genesis, in der Jakob im Traum eine Leiter sieht, auf der Engel auf- und absteigen. Danach sagt Jakob: "Wirklich, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht."

Ursprünglich wurde die Himmelsleiter 2021 auf dem Wiener Stephansdom installiert, um in der Coronazeit ein weithin sichtbares Zeichen der Hoffnung zu senden: Gott hat die Welt nicht verlassen. Später zog sie nach Münster in die Lamberti-Kirche, wo sie bis heute zu sehen ist. Zwischendurch war sie im Rahmen der Olympischen Spiele in Paris. Nun kommt eine eigene Himmelsleiter nach Köln – direkt vor den Dom.

Wie entstand die Idee, die Himmelsleiter nach Köln zu holen?

Rainer Tüschenbönner: Hier zeigt sich wie so oft: Der Herr tut nichts als fügen. Wir feiern im Oktober 2025 das 30-jährige Bestehen des Domforums. Unser 25-jähriges Jubiläum fiel 2020 Corona zum Opfer – umso wichtiger war es uns, dieses Mal ein starkes Zeichen zu setzen.

In Münster, bei einer Tagung des Netzwerks Citykirchenprojekte, haben wir von der Himmelsleiter gehört. Als wir die biblische Geschichte dazu betrachteten, war sofort klar: Genau das passt zu uns, zu unserem Profil und zu dem, was unsere Gäste bei uns finden – einen Ort der Begegnung, des Wohlfühlens, eine Verbindung zu Gott, Kirche und Glaube.

"Die Himmelsleiter ist für mich ein Sinnbild der Sehnsucht des Menschen nach Verbindung – von Erde und Himmel."

Billi Thanner
Schöpferin der Himmelsleiter

Das Projekt trägt das Motto "Da berühren sich Himmel und Erde". Wie kamen Sie auf dieses Motto?

Rainer Tüschenbönner: Dieses Motto geht auf ein gleichnamiges Lied der Band Ruhama zurück und beschreibt wunderbar, was wir vorhaben.  Ich kenne den musikalischen Leiter Thomas Quast seit Jahrzehnten und habe ihn gefragt, ob wir den Liedtitel verwenden dürfen. Er hat sofort zugesagt – und die Band beteiligt sich gerne an unserem Projekt.

 

Künstlerisches Statement von Billi Thanner 

"Die Himmelsleiter ist für mich ein Sinnbild der Sehnsucht des Menschen nach Verbindung – von Erde und Himmel. Zum ersten Mal berührt sie in Köln die Erde. Damit möchte ich zeigen: Der Himmel ist nicht fern, er beginnt in uns. Jeder Schritt auf dieser Leiter ist ein Schritt hin zu Tugenden wie Vertrauen, Mut, Demut, Hoffnung und Liebe.

Die Himmelsleiter lädt ein, sich berühren zu lassen:

  • von der Kraft der Gemeinschaft,
  • von der Möglichkeit des Neuanfangs,
  • vom Frieden, der in uns wachsen kann.

Meine Arbeit versteht sich als Einladung: innezuhalten, hinaufzublicken – und zugleich den Boden, auf dem wir stehen, bewusster zu spüren."

Billi Thanner
 

So ein Projekt ist sicher auch eine finanzielle Herausforderung. Wie stemmen Sie die Kosten?

Rainer Tüschenbönner: Ja, das stimmt. Wir haben von Anfang an gewusst: Wenn wir die Himmelsleiter nach Köln holen, wird das kostenintensiv. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass wir starke Partner gefunden haben – darunter die Pax-Bank für Kirche und Caritas, die RheinEnergie, das Erzbistum Köln, Stiftung Andere Zeiten e. V. und das Ökumenische Netzwerk Citykirchenprojekte. Ohne diese Unterstützung wäre das Projekt nicht realisierbar. Zusätzlich werden wir zum Beispiel kleine silberne Himmelsleiter-Anhänger verkaufen, die zur Finanzierung beitragen.

Wie lange wird die Installation in Köln zu sehen sein?

Rainer Tüschenbönner: Wir eröffnen die Himmelsleiter im Rahmen der Eröffnung der Dreikönigswallfahrt am 25. September 2025 – die unter demselben Motto steht "Da berühren sich Himmel und Erde". Im Festgottesdienst, der um 18:30 Uhr beginnt, wird ein Projektchor mit über 100 Sängerinnen und Sängern auftreten. Am Abend wird die Leiter illuminiert. Das Projekt läuft dann bis zum Weißen Sonntag 2026. Unser Ziel ist, dass die Leiter die ganze Nacht über leuchten kann.

 

Das Domforum 

Seit dem 1. Oktober 1995 ist das DOMFORUM das Informations- und Veranstaltungszentrum der katholischen Kirche in Köln. Zugleich ist es das Besucherzentrum des Kölner Domes und verzeichnet jährlich rund 300.000 Besucherinnen und Besucher.

Welche Veranstaltungen begleiten die Installation?        

Rainer Tüschenbönner: Wir greifen das Thema in vielen Einzelprojekten auf: in spirituellen und interreligiösen Veranstaltungen, in biblischen wie dem Dombibelforum, in Vorträgen zum Pilgern oder zu sozialen Fragen. Wir orientieren uns an den drei Themenfeldern, die das Domforum seit 30 Jahren prägen: den Menschen im Kontext zu sehen – religiös-spirituell, sozial-politisch und persönlich. Außerdem steht jede Stufe der Himmelsleiter für eine Tugend, die wir in den Kirchenjahreszeiten sichtbar machen – zum Beispiel durch Projektionen auf die Domplatte im Advent.

Wird es auch interaktive Elemente geben?        

Rainer Tüschenbönner: Ja, unbedingt. Wir möchten, dass die Menschen eigene Erfahrungen mit der Himmelsleiter verbinden. Es wird zum Beispiel Aufkleber mit dem Logo geben. Wer eine gute Begegnung hatte oder eine besondere Erfahrung gemacht hat, kann diesen Aufkleber anbringen oder eine Postkarte dorthin schicken – auch an ganz ungewöhnliche Orten. So wirkt das Projekt auch über den Aktionszeitraum, das Domforum und Köln hinaus weiter.

Von wo lässt sich die Himmelsleiter am besten erleben?        

Rainer Tüschenbönner: Besonders schön ist der Blick vom Südturm des Kölner Doms. Dort haben wir einen Insta-Point eingerichtet, von dem aus man die Himmelsleiter perfekt fotografieren kann.

Und was passiert nach dem Abschluss der Aktion mit der Himmelsleiter?        

Rainer Tüschenbönner: So viel kann ich schon verraten: Die Himmelsleiter wird Köln nicht verlassen.

Ihr Kontakt


Service & Downloads