Ein neues Jahr hat begonnen – eine Zeit des Innehaltens und Zurückblickens. Der Beginn eines Jahres lädt dazu ein, Vergangenes zu reflektieren: Was hat uns das vergangene Jahr gebracht? Welche Entwicklungen haben uns als Gesellschaft und persönlich geprägt? Manchmal lohnt es sich, auch weiter zurückzuschauen.
2015 – Ein Jahr der Aufbrüche
Ich selbst denke vor allem an das Jahr 2015 - ein Jahr, das für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und die nachhaltige Geldanlage eine Zeitenwende darstellte: Die Vereinten Nationen verabschiedeten die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und legten damit einen ehrgeizigen Fahrplan für eine bessere Zukunft fest. In Paris einigte sich die Weltgemeinschaft auf das Klimaabkommen, das die Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzen sollte. Und Papst Franziskus rief in seiner Enzyklika Laudato si’ dazu auf, die Schöpfung zu bewahren und unsere Verantwortung für den Planeten ernst zu nehmen.
Ernüchterung im Jahr 2025
Zehn Jahre später ist von dieser Aufbruchsstimmung nicht mehr viel zu spüren. Die Welt wirkt ernüchtert. In den USA wurde ein neuer, alter Präsident vereidigt, der an seinem ersten Amtstag den Rückzug aus dem Pariser Abkommen ankündigt und die Ölförderung kräftig ausweiten möchte. Große US-Banken kehren der Net Zero Banking Alliance (NZBA), der Klimaallianz der Finanzbranche, den Rücken. Auch im deutschen Bundestagswahlkampf hat der Klimaschutz nicht mehr die Priorität, die er 2021 noch im Bundestagswahlkampf hatte.
Transformation braucht Zeit
Solche Rückschläge sind entmutigend. Doch wenn wir weiter zurückschauen, erkennen wir: Solche gewaltigen Veränderungen wie die ethisch-nachhaltige Transformation benötigen Zeit. Bei unserer Nachhaltigkeitstagung im November verglich Silke Stremlau den Wandel mit der Abschaffung der Sklaverei – ein Prozess, der über 100 Jahre dauerte und zahlreiche Rückschläge erlitt. Doch am Ende setzte sich das Unumkehrbare durch.
Und tatsächlich gibt es 2025 auch positive Nachrichten, die Mut machen: