Überschwemmungen, Erdrutsche, Wirbelstürme, Waldbrände: Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr Schäden in Höhe von 320 Milliarden US-Dollar verursacht. Rund 140 Milliarden US-Dollar davon waren versichert. Gemessen an den versicherten Schäden gehört das Jahr 2024 nach Angaben der Munich Re, dem größten Rückversicherer der Welt, zu den teuersten Jahren seit 1980. Der finanzielle Druck auf Versicherungsunternehmen steigt.
Mit Katastrophenanleihen, sogenannten CAT-Bonds, können Versicherer, Rückversicherer und Organisationen wie die Weltbank ihr finanzielles Risiko auslagern und ihren finanziellen Spielraum erweitern – auch zur Erfüllung regulatorischer Vorgaben. Der weltweite Markt für diese Anleihen ist in den vergangenen Jahren auf circa 40 Milliarden US-Dollar angewachsen, denn CAT-Bonds bieten Anlegerinnen und Anlegern eine interessante Ergänzung für ihr Portfolio.
So funktionieren CAT-Bonds
Katastrophenanleihen werden in der Regel von Versicherungen oder Rückversicherern ausgegeben, um sich finanziell gegen große Schäden durch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Wirbelstürme oder Überschwemmungen abzusichern. Investorinnen und Investoren kaufen diese Anleihen und erhalten dafür Zinsen.
Ein CAT-Bond ist insofern eine Anleihe, deren Risiko an einem klar definierten Katastrophenereignis hängt, etwa ein Wirbelsturm der Stärke 6 in einer klar definierten Küstenregion der USA mit versicherten Schäden in Höhe von 800 Mio. USD. Wenn dieses klar beschriebene Ereignis eintritt, wäre ein solcher CAT Bond zahlungspflichtig und das investierte Geld wird teilweise oder in Gänze zur Deckung der Schäden verwendet. Tritt dieses Ereignis nicht ein, bekommen Investoren nach der vereinbarten Laufzeit ihr Kapital zurück und profitieren zusätzlich von den erhaltenen Zinsen.
Nutzen und Risiken von CAT-Bonds
CAT-Bonds entwickeln sich relativ unabhängig von den Zinsen und Aktienmärkten. So können Anlegerinnen und Anleger ihr Portfolio mit CAT-Bonds breiter aufstellen und ihre Ertragschancen weiter erhöhen. Im aktuellen Umfeld mit seinen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten können sie damit eine gute Beimischung für mittel- und langfristig orientierte Portfolios sein.
Darüber hinaus ist die Verzinsung von CAT-Bonds variabel und im Vergleich zu klassischen Unternehmensanleihen verhältnismäßig hoch. In der Vergangenheit erzielten CAT-Bonds-Fonds eine verglichen mit dem klassischen Anleihenmarkt attraktive Netto-Rendite, basierend auf dem Swiss Re Cat Bond Index im Durchschnitt immerhin mehr als 7 Prozent p.a. seit Januar 2002. Daraus leitet sich keine Zukunftsprognose ab.
Zu bedenken ist: Sollte der Versicherungsfall eintreten, droht Anlegerinnen und Anlegern in einer Einzelanleihe ein Verlust bis hin zum Totalverlust. Denn letztlich ist dieses Investment eine Einschätzung dazu, dass ein bestimmtes Ereignis nicht eintritt. Um dieses Risiko zu begrenzen, empfehlen wir breit risikogestreute, gemanagte Fonds, die gezielt in mehrere CAT-Bonds in verschiedenen Regionen und mit verschiedenen Risikoarten investieren.
Nachhaltigkeitsaspekte von CAT-Bonds
Katastrophenanleihen decken mehrere Nachhaltigkeitsaspekte ab. Beispielsweise sind sie wichtige Finanzierungsquelle für die Katastrophenhilfe. Viele CAT-Bonds werden auch nicht von Versicherern oder Rückversicherern ausgegeben, sondern von NGOs und anderen gemeinnützigen Organisationen. So tragen sie dazu bei, die Versicherungsschutzlücke in Entwicklungsländern zu schließen.